Archiv der Kategorie: Isabels Welt

Der Mensch ist ungleich – ungleich sind die Stunden

Isabel Lenuck….seit 12 Jahren arbeite ich nun schon im Museum für Völkerkunde Hamburg in dessen Foyer über dem Durchgang zum Großen Hörsaal in Messingbuchstaben folgender Spruch angebracht ist:

“Der Mensch ist ungleich, ungleich sind die Stunden.”

12 Jahre lang bin ich unter diesem Spruch hindurchgegangen, habe ihn gelesen und gleich wieder vergessen, da er für mich keine Bedeutung hatte. Ich dachte, es wäre nur ein weiterer schlauer Spruch, der das schlaue Museum noch schlauer erscheinen lassen sollte. Christian Morgenstern hat es ganz richtig erkannt: Weiterlesen

Wenn Du Dich trennen willst

Dunkle WolkenManchmal hat man das Gefühl, man könne es keine Sekunde mehr länger mit seinem Partner aushalten. Man findet, dass dieser Mensch der dümmste, unsensibelste, egoistischste, nachlässigste, vernageltste und unattraktivste Mensch des ganzen Universums ist und fragt sich, wie man an dieser Person auch nur jemals einen Deut Interesse haben konnte.

Genauso ergeht es einem zuweilen bei der Arbeit (mir jedenfalls). Man findet, dass man die sinnloseste, ödeste, uneffektivste, einschläferndste, stupideste und schlechtbezahlteste Arbeit der ganzen Welt verrichtet und fragt sich, wofür man sich all die Jahre auf der Schule, bei der Ausbildung oder an der Uni abgequält hat. Nur um derartig würdelos vor ich hin zu rotten? Weiterlesen

Sterben tun immer nur die anderen

BuddhismusJeden Tag, zu jeder Stunde, mit jeden Nachrichten hören wir von Leuten, die gestorben sind. Bei Flugzeugabstürzen, Attentaten, Zugunglücken oder Autounfällen- und das sind nur die plötzlichen, lauten Tode. Tausende und Abertausende sterben still, ohne großen öffentlichen Raum, in den Krankenhäusern oder den Wohnungen und Straßen, die auf der ganzen Welt verteilt sind.

Und obwohl wir diese Nachrichten beim Broteschmieren, Kaffeetrinken, Autofahren und Zeitungslesen registrieren, und irgendwo auch wissen, dass es „echte“ Menschen sind, die gestorben sind, die genau wie Du und ich ihr Leben gelebt haben, ihrer Arbeit nachgegangen sind, ihre Freunde und Feinde, ihre Freuden und Sorgen hatten, schaffen wir es in den allermeisten Fällen nicht, einen wirklichen Bezug zu ihnen herzustellen und die Toten gehen in der Informationsflut eines ganz normalen Tages unter. Weiterlesen