Polly Petroleum in geheimer Mission!

Polly Eiszimmer mit Effekt Rahmen

Folge 1: Polly Petroleum versucht aufzustehen

„Schnell, steh auf, Polly, es ist schon Viertel vor!“ rief Mama, nachdem sie das ganze Kinderzimmer mit schrecklich grellem Licht ausgeleuchtet hatte.

Im Hinausgehen drückte sie Polly einen Kuss auf die Nase, rief nochmal „los jetzt“ und verschwand wieder aus der Tür.

Polly öffnete ihr linkes Auge nur einen spaltbreit – oh, wie schrecklich hell konnten Lampen leuchten! – und verschloss es sofort wieder. Sie hörte Mama von ganz weit entfernt „Deine Anziehsachen hängen auf der Heizung im Bad!“ rufen. Und dann natürlich das berühmte: „Jetzt aber Tempo!“
Polly seufzte. Montag. Gerade am Montag, dem ersten der fünf beeil-dich-schnell-schnell-Tage war Mama besonders in Eile. Wenn Mama ein Auto wäre, würde sie „Ungeduld-Benzin“ tanken. Schon stand sie wieder hektisch vor Pollys Zimmertür. „Polly!“ hupte sie laut „du liegst ja immer noch im Bett! Los, Tempo jetzt!“
Man sah Mama deutlich an, dass sie am liebsten noch mehr Glühbirnen angemacht hätte. Weil sie das aber nicht konnte, hupte sie noch einmal laut „Beeil Dich, es gibt in fünf Minuten Frühstück!“ und brauste in Richtung Küche davon.
„Als ob Glühbirnen was nützen würden, sie können ja wohl kaum diese schreckliche Müdigkeit vertreiben“ dachte Polly unter der Decke. Noch einmal seufzte sie, um dann tief Luft zu holen und mit Schwung in den Beeil-dich-Tag zu starten. Gerade wollte sie aufstehen, als sie bemerkte, dass ihre Bettdecke bleischwer auf ihr lag. Es war unmöglich, sie hochzuheben! Vorsichtig streckte sie einen Fuß aus dem Bett – und zog ihn blitzschnell wieder zurück. Das Zimmer war eiskalt!
Oh Nein! Die Xolomonen hatten Kältekristalle in Pollys Zimmer verteilt und Bleischwer-Pulver auf ihre Bettdecke gestreut. Das hatten sie sich gut ausgedacht! In Pollys Zimmer war es so kalt, dass von den Fensterrahmen schon Eiszapfen herunterhingen… In so einer Kälte konnte man ja wohl unmöglich aufstehen! Jetzt spürte sie, wie die Bettdecke schwerer und schwerer wurde und sie ins Kissen zurückgedrückt wurde. Schon fielen ihr die Augen zu und sie schlief wieder ein. Oh je, und das ausgerechnet am Montag.

Polly Xolomonen Lampe mit Effekt RahmenDoch da stand auch schon wieder Mama in der Tür! „Polly!“ rief sie. „Himmelherrgottnochmal! Es ist schon fast sieben und du liegst hier seelenruhig im Bett herum und schläfst! Raus aus den Federn, aber sofort!“
Typisch, Mama verstand mal wieder überhaupt nichts! Nicht Polly weigerte sich aufzustehen, sondern die Xolomonen hielten sie mit Eiskrümeln im Zimmer und Bleischwerpulver auf der Decke im Bett gefangen. Polly sah sie deutlich an der Zimmerlampe hängen und kichern, dabei seilten sie sich langsam zu ihr herab.
Aber leider brauchte Polly Mama erst Garnichts von ihrem Problem mit den Xolomonen zu erzählen, denn wie für viele Menschen, waren die Xolomonen auch für Mama unsichtbar. Sie glaubte nicht einmal an sie!

Dabei kämpfte Polly fast jeden Tag mit ihnen. Sie waren dafür verantwortlich, dass sie endlos lange an roten Ampeln stand und nassgeregnet wurde, dass sie ihren Turnbeutel vergaß und sich auf der Bank langweilen musste, dass sie in eine Scherbe hineinfuhr und nun die Luft aus den Reifen ihres Kinderfahrrades  wich, dass Pfützen über Nacht zufroren und Polly auf dem Schulhof ausrutschte, dass der Busfahrer absichtlich losfuhr, obwohl Polly rufend und winkend angerannt kam, dass Papa im Stau stand und so weiter und so fort.

…Fortsetzung folgt…

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